1. Eintrag

Es ist so weit: Ich bin in Indien angekommen! Am Samstag (22. Juli) habe ich nach einer Tagesreise mit dem Flugzeug völlig übermüdet den Flughafen in Bagdogra erreicht. Von dort aus ging es noch 2 Stunden mit dem Auto die Berge hinauf nach Kalimpong. Egal was ihr über den Verkehr in Indien gehört habt, es ist wahr – für den Deutschen ja schon fast ein Alptraum. Hier wird gefahren ganz nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, alle zwei Meter wird gehupt und die Kuh hat natürlich Vorfahrt! Als ich dann meinen Zielort, die Gandhi Ashram School in Kalimpong, erreicht habe, wurde ich sehr herzlich von Brother Gilbert empfangen und habe auch noch den Schulleiter Virgil persönlich kennengelernt. Dieser hat mir netterweise noch eine Simkarte besorgt, sodass ich Kontakt zur Außenwelt aufnehmen konnte. Momentan komme ich in der Kommunität neben der Schule unter, von welcher man einen tollen Blick auf die Umgebung hat (siehe Gallerie). Bis auf Auspacken habe ich den restlichen Tag nichts mehr gemacht und bin gleich ins Bett gegangen.

Am Sonntag (23. Juli) hat mich Br. Gilbert dazu eingeladen, zum örtlichen Gottesdienst mitzukommen. Da ich die Art, wie hier der Gottesdienst gefeiert wird, und auch die Leute etwas mehr kennenlernen wollte, bin ich dann zusammen mit ihm zur Kirche gewandert. Gewandert? Ja tatsächlich, denn die Kirche liegt ca. 50m tiefer als die Schule und anstatt die Straße zu nehmen, die immer wieder bergauf geht, nimmt man lieber den Schleichweg bergab durch den Wald. Obwohl ich kaum etwas verstanden habe, konnte ich dem Gottesdienstablauf gut folgen und besonders die Lieder mit der Live-Musik haben mir sehr gut gefallen. Da auch an der GAS der Sonntag „day off“ ist habe ich den Tag noch sehr genossen und den „Piano Room“ der Schule ausprobiert. Fazit: Ein altes, verstimmtes Klavier und vier E-Pianos, von welchen zwei nicht funktionieren und nur eins ein Pedal hat. Hoffen wir mal, das hält für ein Jahr…

Montag (24.Juli) war nun mein erster Schultag. Als erstes habe ich mich den Schülern und Lehrern beim „Morning Assembly“ vorgestellt. Im Prinzip funktioniert das Schulsystem der GAS so, dass die Kinder täglich insgesamt acht Schulstunden (á 40 Minuten) Unterricht haben, bei welchen sie Fächer wie Mathe, Geschichte, Wissenschaften, usw. haben und dazwischen gibt es noch eine längere Mittagspause. Wöchentlich hat jede Klasse vier Stunden Musikunterricht (Theorie und Praxis). Am Montag war meine Aufgabe, der Klavierunterricht, erst später dran. Die Zeit habe ich genutzt, um das Schulgelände zu erkunden. Für jedes Instrument (Geige, Klavier, Cello, Flöte und Ukulele) gibt es ein eigenes Häuslein, wo die Kinder das Spielen lernen. Ich habe mich dann die meiste Zeit im „Piano Room“ aufgehalten und Prajal, dem Klavierlehrer, im Unterricht geholfen. Jede Stunde kommen immer andere Schüler aus verschiedenen Klassen, wodurch das Level auch stark variiert. Bei den Noten geht es immer von leicht nach schwer, von einer Hand zu beiden Händen. Das hat mich gleich in die Zeit zurückversetzt, als ich Klavier gelernt habe. Außerdem habe ich auch noch meinen Mitfreiwilligen Matthew aus den USA kennengelernt, der die Lehrer im normalen Unterricht unterstützt. Um 15:30 ist dann auch Unterrichtsende und die Schüler gehen wieder nach Hause. Insgesamt haben mich alle sehr freundlich empfangen und die Kinder sprechen mich sogar mit „Sir“ oder „Teacher“ an. Da fühle ich mich gleich so erwachsen…

Noch ein kleiner Absatz zum Essen darf nicht fehlen. Meine Liebe zur indischen Küche ist kein Geheimnis, daher freue ich mich immer sehr, wenn es Essen gibt. Auch wenn die Beilage meistens Reis ist, variiert das Topping jedes Mal. Die „Tea Breaks“ dürfen auch nicht vergessen werden, vor allem wenn man quasi direkt neben Darjeeling lebt. Allerdings gibt man in Indien gerne ein paar Löffel Zucker mehr in den Tee, was ihn selbst für meinen Geschmack zu süß macht.

Bisher fühle ich mich hier sehr wohl und ich freue mich schon auf die nächsten Wochen, von welchen ich euch bald berichten werde! Falls ihr mehr Bilder sehen wollt, dann schaut doch mal auf meinem Instagram (@philippinindia) vorbei. 


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